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332 Route 12.TELL ES-SÂFIYE. Von Ghazzagar keine Spuren von Alterthümern mehr enthält, liegt von hier eine
gute Stunde ostwärts. Die Kreuzfahrer bauten in Yebna, ihrem Ibelin, ein
grosses Festungswerk, um die feindlichen Angriffe der Besatzung von
Askalon abzuwehren. Diese Festung lag auf dem Hügel, ist aber heute
nicht mehr zu erkennen. Das heutige Dorf ist von ziemlicher Grösse.

Die Entfernung von Yebna nach Yâfa (N.) beträgt St., von Yebna
nach Ramle (NO.) St.

Von ʿAskalan nach Jerusalem (15 St. 35 Min.). Vom Dorfe
Djôra (S. 331) führt ein Weg über die Ebene direct nach Medjdel.
Man sieht ein grosses Gebäude, Weli ʿAwad, vor sich. Nach 35 Min.
erreicht man die zu Medjdel gehörigen Olivengärten; auch hier
wachsen wie in Askalon einzelne Palmen, und man sieht viele
Schöpfräder in Thätigkeit. Nach 10 Min. kommt man in das Dorf
Medjdel, das 1500 Einwohner haben soll; ein Christ, der Gold-
schmied
ist, treibt Handel mit Antiken. Die Moschee ist theilweise
aus altem Material erbaut, das Minaret elegant. Wir fanden die
Strassen schmutzig, die Häuser aber wohlgebaut. Wasser ist im
Ueberfluss vorhanden. Im N. des Städtchens ist ein guter Platz zum
Aufschlagen der Zelte. Im Buche Josua 15, 37 ist von einem
Migdal Gad die Rede, das vielleicht hier zu suchen ist.

Beim Hinausreiten aus Medjdel (nach N.) verlässt man nach
7 Min. die grosse Strasse und wendet sich gegen O. Nach 10 Min.
kommt man ans Ende des Olivenwaldes und kreuzt bald darauf
den Lauf des Telegraphen (SO.) r.; in weiter Entfernung liegt das
Dorf Bêt Ttma im Felde. Nach 40 Min. kreuzt man das Bachbett
von Wâdi Makkûs; 10 Min. weiter lässt man das Dorf Djôlis r. (S.)
liegen. Es gibt in dieser Gegend ausserordentlich viele Fliegen
und Hornissen: sie mahnen an den Dienst des Fliegengottes (S. 326),
der im Alterthume hier zu Hause war. Aus der Ebene schauen kleine
rundliche Hügel hervor. Nach 55 Min. erreicht man das Dorf es-
Sawâfir
und nach 5 Min. ein anderes Dorf gleichen Namens. Einige
Säulenfragmente sind auch hier, wie beinahe in jedem Dorfe, zer-
streut
; vielleicht entspricht eines dieser Sawâfir, zu welchen noch
ein drittes mehr nördlich kommt, dem Micha 1, 11 genannten Schaphir.
Stets durch die Kornfelder nach O. reitend, gelangt man in 30 Min.
zu dem wasserreichen Bachbett des Wâdi es-Sâfiye. Bald erscheint
der Tell es-Sâfiye in der Ferne als weissglänzender Streif. Nach
1 St. trifft man ein Bachbett und nach 45 Min. erreicht man wieder
das Wâdi es-Sâfiye, das man jedoch nicht überschreitet. In 20 Min.
gelangt man an den Fuss des Hügels und kann sich daselbst im
Schatten schöner Bäume lagern. Die Ebene ist nach einem Regen
stets morastig.

Historisches. Tell es-Sâfiye ist von den Einen mit dem antiken Mizpa
des Stammes Juda (Josua 15, 38), von Andern mit Libna (Josua 10, 29)
zusammengestellt worden; die letztere Annahme hat nicht viel Wahr-
scheinlichkeit
. Der König Fulco von Anjou erbaute im Jahre 1138 hier
eine Burg, welche den Festungsgürtel gegen Askalon schliessen sollte.
Diese hiess Blanca guarda, lateinisch Specula alba, weil der hellglänzende
Felsen aus Kreidekalk von weitem in die Augen fällt. Im Jahre 1191
wurde die Burg von Saladin erobert und zerstört. Richard Löwenherz
machte kühne Streifzüge bis hieher.